Das Konzept des Kleidertauschs gefällt: Insbesondere zum Überraschungsfilm mit VIP-Zugang zur Tauschbörse kommen letztlich mehr Teilnehmende als erwartet. 30 Personen sitzen am Freitagabend auf den Stühlen in der Frauengrundhalle. Von jung bis alt, alle Generationen sind vertreten. Gespannt verfolgen sie die Geschichte von Shimu Aktar, einer Näherin in Bangladesch, die sich gegen die prekären Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie wehrt. Als der Überraschungsfilm „Made in Bangladesh“ zu Ende ist, beginnt das große Stöbern. Es wird geredet, Kleidung wird probiert und die Anwesenden beraten sich gegenseitig. Viele Kleidungsstücke verlassen bereits am Freitagabend die Frauengrundhalle. Doch auch am Samstag haben die zahlreichen Besucher*innen noch eine große Auswahl.
Ziel der Organisatorinnen ist es, mit der Kleidertauschbörse zu sensibilisieren und Bewusstsein zu schaffen. „Wir können nicht immer mehr und alles billiger haben wollen“, erklärt Laura Späth, Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik der Stadt Ebern und der Baunach-Allianz und Mit-Organisatorin der Kleidertauschbörse. „Ein Perspektivenwechsel ist notwendig. Wir müssen das wiederverwenden, was bereits vorhanden ist und bei Neuware auf faire Herstellung achten.“
Dass bereits genügend Kleidungsstücke da sind, zeigt sich an der großen Menge Kleidung, die im Vorfeld abgegeben worden ist. Auch sie übertrifft die Erwartungen der Organisatorinnen. Zwei lange Kleiderstangen sind prall gefüllt mit Kleidern, Blusen, Röcken und Jacken. Daneben stehen vier Tischreihen mit Hosen, T-Shirts, Pullovern, Mützen und Schals. Vier Helfer*innen waren einen ganzen Tag mit dem Aufbau beschäftigt. Der Bauhof half mit Bauzäunen und Latten für improvisierte Kleiderständer aus – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit.
Die Kleidertauschbörse ist gut angekommen. „So etwas muss es unbedingt mal wieder geben“, sagt eine junge Frau begeistert. Auch den anderen Besucher*innen gefällt die Idee des Kleidertauschs. Die Organisatorinnen der Veranstaltung Petra Sommer, Leitung des UBiZ, und Laura Späth, Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik, sehen das ähnlich – eine Fortsetzung ist nicht ausgeschlossen.
Teil des Projekts Kommunale Entwicklungspolitik
