Zum Apfelfest der Stadt Ebern am 8. Oktober 2023 präsentierte sich die Baunach-Allianz mit einem Stand im Innenhof des alten Rathauses. Sabine Fuchs, Managerin für Biodiversität, überraschte das Publikum mit Riesenseifenblasen als Mitmachaktion für Groß und Klein.
Doch was haben die Seifenblasen mit Artenvielfalt zu tun? Seifenblasen könnten in Zukunft dafür sorgen, dass unsere Obstbäume, trotz fortschreitendem Rückgang an bestäubenden Insekten, weiterhin Früchte tragen. Vielfalt und Anzahl unserer nützlichen „Brummer“ ist seit einigen Jahren stark rückläufig. Kann man sie ersetzen?
In der chinesischen Region Sichuan ist die Bestäubung ohne Insekten bereits Alltag. Hier hat der ausufernde Einsatz von Pestiziden dazu geführt, dass es quasi kaum noch bestäubende Insekten gibt. Deshalb müssen die Obstplantagen hier sehr aufwändig von Hand mit Federbüschel oder Pinsel bestäubt werden. Das ist aber weniger effektiv und die Fruchtqualität ist weniger gut.
Die Idee, Seifenblasen als sanften Transporteur für Pollen zu benutzen, kam dem japanischen Erfinder Eijiro Miyako beim Spiel mit seinem Sohn, als er das Zerplatzen einer Seifenblase an einer Blume beobachtete. Erste Versuche, die Seifenlösung mit Pollen anzureichern und in der Seifenblase zur Blüte zu transportieren sind vielversprechend. Der Einfluss der Seifenlauge auf Blüte und Frucht ist aber noch nicht untersucht.
Keine Frage, Seifenblasen sind wunderschön. Die Vorstellung, dass in Zukunft riesige Seifenblasen-Kanonen in unserer Landschaft für die Befruchtung unserer Pflanzen sorgen, hat auch etwas Romantisches. Das hieße aber auch: Sommertage ohne das Gesumm und Gebrumm von Bienen und Hummeln, ohne den federleichten Flug eines Schmetterlings oder das allabendlichen Grillenzirpen – unvorstellbar!